Hinter dem Begriff Kooperatives Lernen verbirgt sich eine Strategie, in der Lernende gemeinsam in Teams versuchen, durch wechselseitiges Lernen und Lehren gemeinsame Ziele zu erreichen. Der Beitrag jedes einzelnen ist dabei wichtig. Durch die zielgerichtete Interaktion, die zwischen den Lernenden stattfindet, werden soziale Kompetenz, individuelle Verantwortlichkeit und Selbstbewertung der eigenen Gruppenarbeit erlernt.

Bild: Kooperatives Lernen in Brasilien

Die Methode des Kooperativen Lernens wurde ab den 70er-Jahren von David W. Johnson (Sozialpsychologe) und Roger T. Johnson (Bildungswissenschaftler) an der Universität von Minnesota in den USA systematisiert. Diese untersuchten die Interaktion von Schülern und deren Einfluss auf den Lernprozess. Aus ihren Untersuchungen zogen sie den Schluss, dass für die Kooperation beim Lernen fünf Aspekte elementar sind. Diese müssen in wechselseitigem Lernen und Lehren vorhanden sein, um effizientes Lernen möglich zu machen.

Die fünf elementaren Aspekte beim Kooperativen Lernen

Individuelle Verantwortlichkeit

Im Kooperativen Lernprozess werden jedem Einzelnen bestimmte Aufgaben und Rollen zugeteilt. Die Kooperation funktioniert nur, wenn jeder Einzelne einen Teil zum Ganzen beiträgt und seine Aufgabe eigenverantwortlich bearbeitet.

Positive wechselseitige Abhängigkeit

Eine Aktivität ist nur dann kooperativ, wenn es ein gemeinsames Ziel gibt, das alle interessiert und zu dem alle beitragen müssen, um es zu erreichen.

Soziale Kompetenz

Das Erlernen sozialer Fähigkeiten und Interaktionsformen ist eine unverzichtbare Voraussetzung für jede Teamarbeit. Diese sind entscheidend für das erfolgreiche Bestehen und die Weiterentwicklung des Kooperativen Lernens.

Partnerbezogene Kommunikation

Die Gruppenmitglieder sollten in einer geeigneten Sitzordnung nah zusammensitzen und darin gefördert werden, sich untereinander zu verständigen und zum Erfolg des jeweils anderen beizutragen. Ohne eine positive Interaktion kann Kooperatives Lernen nicht bestehen.

Prozessevaluation

Sie erlaubt den Teilnehmenden systematisch ihre Kooperationsfähigkeit zu überdenken und zu verbessern. Dies geschieht, indem die Gruppe über ihre erbrachte Leistung, ihre Möglichkeiten und die Beschränkungen und Hindernisse während der Gruppenarbeit nachdenkt. 

Die Strategie des Kooperativen Lernens kann sowohl außerhalb des Schulsystems in informellen Kontexten verwendet werden als auch innerhalb. 

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