Es waren fast 100 „Nehemias“, die im August aus über zehn Nationen für zwei Wochen in die Ukraine gekommen waren – die meisten von ihnen waren unter 30 Jahre alt. Zum ersten Mal hatte das nehemiah international network zu einem solchen „young nehemiah – Treffen“ eingeladen.

Eine christliche Jugendkonferenz?
Das war es sicher nicht – kein berühmter Sprecher, der mit gelehrten Vorträgen beeindruckt, keine bekannte Musikgruppe, die im Rahmenprogramm begeisterte. Wer hierhergekommen war um zu konsumieren, war eindeutig fehl am Platz. Stattdessen gab es jede Menge unterschiedlicher Kleingruppen, Workshops und viele Möglichkeiten der Begegnung und des „offen miteinander Redens“.

Das Besondere
Auf die Frage, was denn das Besondere an diesem Treffen war, nannten die Teilnehmer immer wieder Begriffe wie Herzlichkeit, Respekt, Offenheit, Liebe, Interesse, Freiheit, Echtheit, Ermutigung, Vertrauen, Fürsorge, Zugehörigkeit, Spaß, Natürlichkeit, Begegnung.

Angenommen
So war die Atmosphäre dieser zwei Wochen geprägt von einer tiefen gegenseitigen Anteilnahme und Annahme – als der, der ich wirklich bin, mit meinen Erkenntnissen, Zweifeln und Fragen, mit meiner Erfahrung, Lebensgeschichte und Herkunft, mit meinen Hoffnungen und Träumen.

Voneinander lernen
Auf den verschiedensten Ebenen fand ein gegenseitiges Lernen statt. Die Jungen profitierten von der Erfahrung der Älteren, die Älteren von der Kreativität und Dynamik der Jüngeren. Besonders spannend und mitunter herausfordernd war der Kennenlernprozeß der Teilnehmer unterschiedlicher Nationen und Kulturen und die daraus resultierende Ergänzung. Auch die verschiedenen christlichen Hintergründe, aus denen die Teilnehmer kamen, trugen zu einer großen Vielfalt bei. Und wenn einem etwas nicht verständlich und nachvollziehbar war, wurde man ermutigt nachzufragen, bevor man den Anderen voreilig verurteilte und in die eigenen „Schubladen“ einsortierte.

Eine „fragwürdige“ Veranstaltung
Ein besonders wichtiges Element dieser Tage beschrieben viele der jungen Teilnehmer am Ende so: „Für uns war es ein besonderes Privileg, einmal offen und ehrlich anderen unsere persönlichen Lebensfragen stellen zu können.“ Es blieb die Erfahrung: So wie ich ehrlich frage, bekomme ich auch ehrliche Antworten.

Das Netzwerk entdecken
Jeden Tag stellte ein anderes Land aus dem nehemiah international network kurz seine Arbeit vor. So wurde die Vielschichtigkeit und Vielfalt der verschiedenen nehemia-Aktivitäten weltweit deutlich und man spürte, wie viel Potential in diesem internationalen Netzwerk steckt.

Das Schöne genießen
Das Programm beschränkte sich aber nicht auf Vorträge und Präsentationen. Drei Exkursionen ermöglichten, die Schönheit Transkarpatiens zu entdecken. Es waren auch das herrliche Wetter und das vorzügliche Essen im Nehemiah Center, die dazu beitrugen, dass diese zwei Wochen ein tiefer Genuss und „Leben pur“ waren. Die besondere Gastfreundschaft des ukrainischen nehemia teams trug dazu ebenso bei wie das offene Aufeinander-Zugehen der Teilnehmer. So entstanden viele kostbare Freundschaften – auch über diese zwei Wochen hinaus.

Geliebt werden
Geliebt werden tut gut! Zuwendung, Respekt und echte Anteilnahme halfen manchen der Teilnehmer, aus ihrer „comfort zone“ herauszutreten, sich zu öffnen, ehrlich sich selbst und anderen gegenüber zu werden, und so Gottes Liebe wieder neu an sich heran zu lassen und in einer neuen Tiefe zu erleben.

Fun & Sport
Bleibt noch zu erwähnen, dass es natürlich jede Menge Sport und Spaß gab. Ein besonderes Highlight war dabei eine „Cultural Night“, zu der die Teilnehmer – einige in landestypischer Tracht gekleidet – kreative Beiträge beisteuerten. Diese reichten von ukrainischen Volksweisen über ein modern inszeniertes russisches Volksmärchen hin zu Thai-Dance und indonesischer Stammesfolklore. Ein neuseeländischer „Hakka“ fehlte ebenso wenig wie ein bayrischer Schuhplattler, vorgetragen von der „Heidel-Boy-Group“ in Lederhosen. Die Vielfalt und der Reichtum der unterschiedlichen Kulturen wurden so einmal mehr sichtbar.

Das Leben neu ordnen
Nicht wenige der Teilnehmer nutzten die Zeit in der Ukraine dazu, ihre eigenen Prioritäten und Lebensgewohnheiten zu hinterfragen. Mancher entdeckte, dass er sich durch falsche Kompromisse in persönlichen Sackgassen festgefahren hatte, und ergriff die Chance zu einem Neuanfang.

Heraus aus der Konsumhaltung
Der Wunsch gerade vieler Jüngerer, sich in dieser Welt zu engagieren, statt das eigene Leben und Christsein in vorgefertigten Häppchen zu konsumieren, war deutlich spürbar. Viele kreative Ideen kamen zum Vorschein. Dazu die Erfahrung, dass Gott die „Schwachen“ gebraucht und mit der Kraft, der Gegenwart und den Gaben seines Geistes ausrüstet. Jeder hat Gaben, die er zum Wohl anderer einsetzen kann!

Was bleibt
Was bleibt, wird sich zeigen. Eine neue Begeisterung für Jesus und das ernsthafte Bemühen, all das in diesem Treffen Erlebte und Gelebte im Alltag umzusetzen, ist auch drei Monate danach überall greifbar. In jedem Fall war „Gateway to Life 2011“ nicht nur ein Meilenstein im persönlichen Leben vieler Teilnehmer, sondern auch für die Weiterentwicklung der Arbeit des gesamten nehemia teams. Das ergänzende, unverkrampfte Mit-einander der jungen „Nehemias“ und der älteren Mitarbeiter lässt für die kommenden Jahre interessante Entwicklungen für das nehemiah international network erwarten.

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