Jahr für Jahr werden zig junge Mädchen aus Nordthailand und den umliegenden Ländern in die Prostitution verkauft. Bangkok, Pattaya und andere Zentren des Sextourismus, Bordelle und Massagesalons in Japan, Deutschland und anderswo benötigen stets „frische Ware“ in diesem schmutzigen Geschäft.

Der Norden Thailands ist durch vielfache Armut gekennzeichnet. Insbesondere die ländlichen Gebiete bieten für die jungen Mädchen kaum Arbeitsmöglichkeiten. Nach Beendigung der Grundschule im Alter zwischen 12 und 13 Jahren werden vielfach Mädchen von ihren Eltern in die Prostitution verkauft. Von Mädchenhändlern mit falschen Versprechungen nach Bangkok gelockt, landen sie in irgendeinem der Bordelle oder Massagesalons. Besonders gefährdet sind Kinder ethnischer Minderheiten, insbesondere der Bergstämme Nordthailands. So werden tausende von minderjährigen Mädchen und Jungen in Thailand gezwungen, sich zu prostituieren.

Deutschland spielt in diesem schmutzigen Geschäft keine geringe Rolle. Es gehört es zu den Ländern, die wesentlich zur Blüte des Sextourismus in Thailand beigetragen haben. Jährlich besuchen weit über eine Viertelmillion Bundesbürger Thailand. Wie viele von ihnen in Thailand das versprochene Sexparadies suchen, lässt sich nur erahnen. In den einschlägigen Vierteln Bangkoks oder Pattayas zählt Deutsch jedenfalls zu den gängigen Sprachen.

Was bleibt, sind tausendfache menschliche Tragödien, psychisch und physisch zerstörte Kinder, Teenager und Erwachsene. So wundert es nicht, dass Thailand weltweit eine der höchsten Selbstmordraten unter Teenagern hat.


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